Trittsteinbiotop Obereip
Biotop-Pflegeprojekt in Eitorf-Obereip
Im Jahr 2017 übernahm die Jägerschaft des Hegering Eitorf-Herchen die Biotop-Patenschaft für eine landschaftliche Ausgleichsmaßnahme, welche im Zuge einer Neukonzeptionierung der Regenwasserentwässerung in der Ortslage Eitorf-Obereip erforderlich wurde.
Im Rahmen dieser Patenschaft pflegt die Jägerschaft im Rahmen einer 2-maligen Hand-Mahd eine rd. 1.500 m² große Fläche. Weiterhin erfolgt auf einer nebenliegenden, rd. 6.800 m² großen Feuchtwiese regelmäßig im Jahr eine Beseitigung der invasiven Herkulesstaude. Aber auch gesonderte Arbeitseinsätze für Gehölz- und Pflanzarbeiten werden durch die Jägerschaft durchgeführt.
Zielart: Ameisenbläuling
Die regelmäßige Mahd soll dauerhaft einer Entwicklung der Fläche als „Trittstein-Biotop“ dienen, für eine in der Umgebung vorkommenden, seltenen Schmetterlingsart: dem „Wiesenknopf-Ameisenbläuling“.
Beim Wiesenknopf-Ameisenbläuling handelt es sich um eine seltene Schmetterlingsart, welche unter strengem Schutz der europäischen FFH-Richtlinie steht. Die Besonderheit dieser Art ist das
Zusammenspiel zwischen dem Schmetterling, dem großen Wiesenknopf als Wirtspflanze und einer bestimmten Ameisenart. Dieses Zusammenspiel ist sehr fragil: Fehlt die Pflanze oder die Ameise, so kann
sich der Schmetterling nicht reproduzieren und keine Population bilden.
Innerhalb der Gemeinde Eitorf und entlang der im Süden liegenden Bundesstraße 8 sind diverse Vorkommen dieser Schmetterlingsart bekannt. Die Fläche in Eitorf-Obereip soll zukünftig der Vernetzung
der verschiedenen Populationen dienen.
Zur Entwicklung der Fläche als Trittstein-Biotop wurden Pflanzen des „Großen Wiesenknopf“ gezogen und ausgepflanzt, welche dem Schmetterling als Wirtspflanze zur Eiablage dienen sollen und damit
ein Refugium bieten auf der Wanderung zwischen weiteren Biotopstandorten.
Weitere Informationen zum Ameisenbläuling im Rhein-Sieg-Kreis: BUND Rhein-Sieg-Kreis
Herkulesstaudenbekämpfung
Neben der Bläulings-Fläche befindet sich ein gut 6.800 m² Feuchtbiotop, welches verschiedensten Tieren und Pflanzen als Lebensraum dient. Durch langjährige, ausbleibende Flächennutzung konnte sich hier in der Vergangenheit eine äußerst invasive Pflanzenart ausbreiten: Die Herkulesstaude oder auch Riesen-Bärenklau.
Diese, ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze fand, aufgrund des imposanten Erscheinungsbildes (Wuchshöhe bis über 3 m) früher häufig Verwendung als Zierpflanze in Gärten und Parks. Es
zeigte sich jedoch, dass sie als schnellwachsende, invasive Art mit geringen Ansprüchen an ihren Lebensraum heimische Pflanzenarten verdrängt. Daneben bildete die Pflanze photosensibilisierende
Substanzen, welche in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirken. Als Folge führt ein offener Hautkontakt mit der Pflanze zu Blasen, welche – ähnlich wie Verbrennungen – äußerst schmerzhaft
sind und nur langsam verheilen.
Um eine weitere Ausbreitung der Pflanze einzudämmen und aufgrund der vorgenannten toxischen Eigenschaften, wird die Art in Deutschland aktiv bekämpft.
Weitere Informationen zur Herkulesstaude: Wikipedia "Riesen-Bärenklau"
Sachstand Trittsteinbiotop Obereip:
Am Nachmittag des 17.10.2017 wurden durch fleißige Helfer unseres Hegerings der Wiesenknopf im Pflanzbereich des Biotops ausgebracht. Einer Zwischenstation des Wiesenknopfameisenbläulings auf seiner Reise von Altenkirchen an die Sieg steht nun nichts mehr im Wege. Es werden weiterhin Helfer für das neue Jahr gesucht. Bitte meldet euch beim Obmann für Naturschutz.
14.09.2017 ab 17.00 Uhr
Offizielle Übergabe der Biotoppatenschaft von der Gemeinde Eitorf an den Hegering durch den Bürgermeister Dr. R. Storch
Abraum - Mahd 12.09.2017
Aufräumtermin 01.09.2017
Aufräumtermin am 01.09.2017 um 17.00 Uhr
am Biotop Eitorf - Obereip
Abraum - Mahd 24.05.2017
Weiterer Termin am RRB Bänstweg in Eitorf - Obereip
Mittwoch 24.05.2017 ab 17.00 Uhr
Herkulesstauden - Bekämpfung 18.04.2017
In der Ortslage Eitorf-Obereip haben die Gemeindewerke Eitorf im Jahr 2016 ein offenes Erdbecken als Bestandteil der öffentlichen Regenwasserentwässerung bauen lassen. Im Rahmen des Baus und des dauerhaften Betriebs dieses Bauwerkes wurde ein Ausgleich für den Eingriff in Natur und Landschaft erforderlich. Dieser erfolgt unter anderem durch eine Bekämpfung der Herkulesstaude auf einer nebenliegenden Biotopfläche, auf welcher sich die Stauden in den letzten Jahren stark vermehren konnten und durch den vorbeifließenden Bach weiter unterhalb am Gewässerufer ausgebreitet haben.
Am 18.04. fand eine, durch den Hegering Eitorf - Herchen e.V. kurzfristig organisierte und mit den Gemeindewerken abgestimmte Aktion zur Bekämpfung der Herkulesstaude statt. So trafen sich bei gutem Wetter um 17 Uhr einige Mitglieder und Anwärter des Hegerings zum gemeinsamen Ausstechen der Stauden vor Ort. Mittels der mitgebrachten Spaten wurde der Herkulesstaude auf einer Fläche von rd. 6.800 m² zu Leibe gerückt. Die Stauden wurden unterhalb des Bodens im sogenannten Vegetationskegel abgestochen, eingesammelt und entsorgt. So konnte umweltschonend und ohne Einsatz von Giftstoffen die Fläche effektiv von dieser gefährlichen und invasiven Pflanzenart befreit werden. Auch einige dunkle Wolken, die ihre nasse Fracht aber für sich behalten konnten, konnten dem Tatendrang der Anwesenden nicht mindern.
Nach getaner Arbeit fand die gelungene Aktion, dann auch endlich bei strahlendem Sonnenschein, beim gemeinsamen Grillen ihren gemütlichen Ausklang. Alle Teilnehmer waren sich einig, solche Aktionen auch zukünftig durchführen zu wollen.
Aufnahme der neuen Mitglieder mit Verleihung
der Hegeringnadel nach getaner Arbeit