Hegeringsfest der Jäger von der oberen Sieg
Lernen und Feiern
Auf dem Gelände des Regionalforstamtes in Eitorf trafen sich am vergangenen Wochenende die beiden Hegeringe von der Oberen Sieg zu einem gemeinsamen Hegeringsfest. Begleitet von zünftigen
Jagdhornklängen der Bläsergruppen aus Windeck und Eitorf konnten die Vorsitzenden Hubert Musalewski (Hegering Eitorf-Herchen) und Jörg Müller (Hegering Windeck) weit über 100 Jägerinnen und Jäger
samt Freunde und Familienangehörige begrüßen. Ganz besonders freuten sich die Teilnehmer über die Grußworte des Eitorfer Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch und den Besuch der Jagdvorsteherin der
Jagdgenossenschaften Eitorf, Monika Rotscheroth. Auch der Chef der Kreiswaldbauernschaft, Bertram Welz, gesellte sich mit seiner Gattin zu den Jägern.
Frei nach dem Motto "Wer Spaß hat, der lernt auch gerne" warteten mit einer Wildsau am Spieß und Gegrilltem vom Reh nicht nur kulinarische Leckerbissen auf die Grünröcke. Wie ein roter Faden zog
sich ein anspruchsvolles Fortbildungsprogramm durch die Veranstaltung: So hatten die Organisatoren nicht nur ein mobiles Schießkino aufgeboten. Hier konnten die Jäger rechtzeitig vor der neuen
Jagdsaison im Winter unter fachkundiger Anleitung mit lautlosen Lasergewehren ihre Schießfertigkeiten erproben. Bereits am Nachmittag stand die von Klaus Schröter aus Eitorf-Bach geleitete
Greifvogelvorführung der Falkner im Mittelpunkt des Interesses.
Als Höhepunkt der Veranstaltung folgte schließlich am Abend ein Vortrag des renommierten Schwarzwildexperten Norbert Happ. Dieser hat sich als Leiter der Försterei Schönwaldhaus im Bonner
Kottenforst schon lange intensiv mit dem Schwarzwild befasst. So konnte er vor über drei Jahrzehnten über eine sommerliche Ablenkungsfütterung Berührungskontakt zu einer großen Schwarzwildfamilie
aufbauen und 1986 bis 2000 Frischlinge markieren, ohne sie vorher zu fangen - also aus der freien Hand. In einem spannend vorgetragenen Bericht erhielten die Zuhörer viele neue Einblicke in die
Biologie dieser interessanten Wildart mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten. Über ihre Hege bis zur effektiven Bejagung und Wildschadensvermeidung erfuhren die Jägerinnen und Jäger, was sie auch
in ihren Revier an der oberen Sieg wissen und beachten sollten.
Die Veranstaltung endete schließlich mit einem feucht-fröhlichen Ausklang am späten Abend, an dem schon manch neuer Plan geschmiedet wurde, das Gelernte in Wald und Flur erfolgreich umzusetzen.